Frankreich: Protestanten gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

"Das Evangelium schöpft aus der Quelle der unbedingten Liebe Gottes zu jedem Menschen"

Die Vereinigte Protestantische Kirche von Frankreich hat sich in einer Erklärung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gewandt. Aktueller Anlass sind die rassistischen Äußerungen gegen die französische Justizministerin Christiane Taubira und eine sich manifestierende Fremdenfeindlichkeit gegenüber beispielsweise Roma und Asylsuchenden.

Laurent Schlumberger, Präsident der Vereinigten Protestantischen Kirche von Frankreich, ruft in dieser Erklärung dazu auf, dass sich jede Bürgerin und jeder Bürger Frankreichs der französischen Idee der Republik verpflichtet fühlen sollte. Diese Idee sei wertvoll und dürfe nicht zerstört werden. Er kritisiert insbesondere Menschen und Gruppierungen, die sich angeblich an christlichen Werten orientieren und sich dennoch rassistisch und fremdenfeindlich äußern. „Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind nicht mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren. Das Evangelium schöpft aus der Quelle der unbedingten Liebe Gottes zu jedem Menschen. Jeder Mensch ist auf dieser Erde willkommen. Jeder Mensch ist es wert, in Offenheit empfangen zu werden“, heißt es in dieser Erklärung.

Laurent Schlumberger stellt fest, dass soziale Unsicherheit, politische Ratlosigkeit und Zukunftsangst in Frankreich weit verbreitet seien. Dies könne die fremdenfeindlichen Ressentiments zwar erklären, aber keinesfalls legitimieren. Schlumberger fordert absolute Unnachsichtigkeit gegenüber Fremdenfeindlichkeit und Rassismus und ruft dazu auf, „in jedem Menschen eine Schwester oder einen Bruder zu entdecken und gemeinsam an einer Welt zu bauen, die wirklich menschlich ist, und in der Leben für alle möglich ist.“

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