Frankreich: Gedenkort für die Opfer der Bartholomäusnacht

Am 16. September 2022 eröffnete die Stadt Paris einen Gedenkgarten für die Opfer der Bartholomäusnacht am 24. August 1572. Der Garten liegt im Pariser Zentrum in der Nähe vom Louvre, direkt vor der Kirche Saint-Germain de l'Auxerrois. Die Glocken dieser Kirche läuteten damals das Massaker ein, dem in Paris drei- bis viertausend und in ganz Frankreich nach unterschiedlichen Angaben zwischen 10 000 und 20 000 Protestanten zum Opfer fielen. An der Einweihung des Gedenkgartens nahmen die Bürgermeisterin der Stadt Paris, Anne Hidalgo, mehrere katholische Würdenträger, Vertreterinnen und Vertreter anderer Religionen und des französischen Protestantismus teil. Pfarrer Christian Krieger, neuer Präsident des Protestantischen Bundes von Frankreich, betonte in seiner Rede die Suche nach einer „gerechten Erinnerung“, skizzierte seine Vorstellungen von einer gelingenden Ökumene und verlieh auch dem katholischen Amtskollegen, dem Präsidenten der französischen Bischofskonferenz, Éric de Moulins-Beaufort, das Wort.

Zuvor erinnerte an die Tragödie nur eine diskrete Gedenktafel unterhalb der Pont Neuf am Ufer der Seine, die 2016 eröffnet worden war. Dort steht seit 1889 auch die Statue des Admirals Gaspard de Coligny, Heerführer der Protestanten und erstes Opfer des Massakers, die allerdings mehr an seine Person als an das Massaker erinnerte.

Zurück