Frankreich: Brief von Kirchen an Außenministerin wegen Arzach/Bergkarabach

Am 10. Januar 2023 wandte sich der Rat der Christlichen Kirchen in Frankreich (Le Conseil des Églises Chrétiennes en France – CÉCEF) mit einem Brief an die Außenministerin Frankreichs, Catherine Colonna. Der Rat äußerte sich sehr besorgt über die Situation in der armenischen Exklave Arzach/Bergkarabach. Damit unterstützte der Rat den Aufruf armenischer Kirchen in Frankreich.

Bereits im Dezember hatten sich die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) wegen desselben Problems in einem gemeinsamen Brief an die Europäische Union gewandt und diese aufgefordert, in der Krise einzugreifen. Gemeinsam mit diesen beiden Organisationen verurteilt CÉCEF die Blockade der armenischen Exklave Arzach durch Aserbaidschan als Verletzung des Dreiparteienabkommens, das den sechswöchigen Krieg von 2020 beendete. Durch die Blockade des humanitären Korridors Lachin und die vorübergehende Unterbrechung der Gasversorgung der Region zu Beginn des Winters schaffe Aserbaidschan eine humanitäre Notlage für die 120 000 armenischen, vorwiegend christlichen Bewohner. Das Ziel sei, Armenien zu zwingen, eine Lösung zu den Bedingungen Aserbaidschans zu akzeptieren, sowie die ethnischen Armenier zu terrorisieren, damit sie ihre Heimat verlassen.

CÉCEF weist darauf hin, dass wegen weiterer Verletzungen des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte kürzlich bereits der UN-Sicherheitsrat und Human Rights Watch aktiv werden mussten: „Unter diesen Umständen sind die Ängste der Armenier vor einem neuen Völkermord an ihnen nicht von der Hand zu weisen.“

CÉCEF bittet die Außenministerin, umgehend alle möglichen diplomatischen Initiativen zu ergreifen, um Aserbaidschan dazu zu bewegen, den seit dem 12. Dezember 2022 blockierten Lachin-Korridor wieder zu öffnen, und geeignete Garantien zu geben, damit er offen bleibt.

Unterzeichnet wurde der Brief von Monsignore Éric de Moulins-Beaufort, Co-Vorsitzender des CÉCEF und Vorsitzender der Französischen Bischofskonferenz, von Pfarrer Christian Krieger, Co-Präsident des CÉCEF, Präsident des Protestantischen Bundes von Frankreich und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), sowie von Metropolit Dimitrios, Co-Vorsitzender des CÉCEF, Vorsitzender der Orthodoxen Bischofsversammlung von Frankreich.

Bereits im Dezember hatten die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) wegen desselben Problems in einem gemeinsamen Brief an die Europäische Union gewandt und diese aufgefordert, in der Krise einzugreifen.

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