Estland: Hoffnung für den Fortbestand des Hospizes im Diakoniekrankenhaus

Die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche (EELK) und das Diakoniekrankenhaus in Tallinn kämpfen aktuell vor dem Gericht um die Finanzierung des Hospizes im Krankenhaus.

Estland ist das einzige Land in der EU, in dem die Hospizdienstleistungen von der Krankenkasse nicht als eigenständige Leistungen anerkannt sind, sondern durch andere Töpfe finanziert werden müssen. Diese wurden jedoch dem Diakoniekrankenhaus zum 31. März 2019 gestrichen, nachdem ein anderes Krankenhaus gegen die Gewichtung von Einstufungskriterien geklagt und vor dem Gericht gewonnen hatte. Die hohe Qualität der Pflege im Diakoniekrankenhaus stand dabei außer Frage.

Das Diakoniekrankenhaus der EELK in Tallinn wurde 1999 gegründet und ist im ganzen Baltikum das einzige kirchliche Krankenhaus. Es bietet unterschiedliche Pflegedienstleistungen an, darunter auch für demente und für sterbende Menschen. Das Hospiz öffnete 2002 und war damals das erste in Estland. Auch heute gibt es nur ein paar Einrichtungen, die eine entsprechende Abteilung haben. Das Hospiz des Diakoniekrankenhauses bietet zwölf Plätze.

Das Krankenhaus wird gegen die Streichung der Finanzierung weiter klagen. Die Krankenkasse hat inzwischen zugesichert, dass die Finanzierung zumindest bis zu der Entscheidung in der zweiten Instanz aufrechterhalten wird.

Das Diakoniekrankenhaus setzt sich schon seit Jahren dafür ein, dass die Hospizdienstleistungen in Estland von der Krankenkasse als eigenständige Leistungen anerkannt werden. Gestern konnte der Erzbischof der EELK, Urmas Viilma, in Sozialmedien mitteilen, dass endlich eine begründete Hoffnung besteht, dass sie ab dem kommenden Jahr bei der Krankenkasse als zu finanzierende Dienste gelistet werden: „Danke an alle, die für die Lösung dieser Frage gebetet haben.“

 

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