Estland: Geistliches Liederfest ist Teil des Kulturhauptstadt-Programms
Die estnische Universitätsstadt Tartu ist 2024 einer der drei europäischen Kulturhauptstädte. Das Programm der Kulturhauptstadt ist so angelegt, dass es den gesamten südestnischen Raum mit einbezieht, dessen regionales Zentrum Tartu ist.
So zählen auch der estnische Kirchentag und das geistliche Liederfest (https://kirikupaev.eelk.ee/), die vom 27. - 30. Juni 2024 in der Stadt Viljandi stattfinden, zum Zusatzprogramm der Kulturhauptstadt. Gesondert werden im Zusatzprogramm noch einige Konzerte in der Pauluskirche in Viljandi vorgestellt. Dazu zählt das Konzert der drei Chöre aus drei Ländern am 27. Juni 2024 mit insgesamt 140 Sängerinnen und Sängern. Estland wird durch den gemischten Chor KOSK, bestehend aus Kirchenmusikern der EELK, vertreten, Deutschland durch den gemischten Chor der Kreiskantorei Hofgeismar-Wolfhagen und Norwegen durch den Stavanger Symphony Choir. Jeder Chor trägt geistliche Chormusik aus seiner Heimat vor, der deutsche und der estnische Chor singen auch gemeinsam.
Beim Mini-Liedermarathon am 29. Juni ebenfalls in Viljandi wird in einem dreistündigen Konzert ein Teil der Lieder gesungen, die für das künftige EELK-Gesangbuch ausgewählt wurden. Es sind neue Lieder estnischer und ausländischer Autorinnen und Autoren. Es musizieren professionelle Musiker, das Publikum hat aber die Möglichkeit mitzusingen.
Die Kirchengemeinden in der Stadt Tartu sind im Programm der Kulturhauptstadt vor allem mit ihren Kirchen als Konzertorten vertreten, z.B. im Rahmen des zehntägigen Festivals der estnischen und baltischen Musik oder auch mit einem Gottesdienst zur Eröffnung der Tartuer Liederfestwoche in der Maarja-Kirche. Die Kirche war während der Sowjetzeit in eine Sporthalle umfunktioniert. Ihre Rückverwandlung hat auch das GAW unterstützt.
Tartu ist die zweitgrößte Stadt Estlands nach Tallinn und wurde erstmals bereits im Jahr 1030 erstmals erwähnt. Die Universität, die 1632 von König Gustav II. Adolf gegründet wurde, ist eine der ältesten Universitäten Nord- und Osteuropas. Die Stadt war 1869 auch der Gründungsort der estnischen Liederfesttradition, die inzwischen auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO steht.