Deutschland: Sonntag Reminiszere 2024 ist Armenien und Bergkarabach gewidmet

Seit 2010 ruft die EKD am Sonntag Reminiszere (2. Sonntag der Passionszeit) Kirchen und Gemeinden dazu auf, Fürbitten für verfolgte Christen zu halten und sich auch auf andere Weise für sie einzusetzen. 2024 wird Armenien im Fokus stehen.

Im September 2023 griff Aserbaidschan die armenische Enklave Berg-Karabach an. Die Bevölkerung hatte der Übermacht der Armee Aserbaidschans nichts entgegenzusetzen. Innerhalb weniger Tage wurde die gesamte armenische Bevölkerung aus ihrer Heimat Berg-Karabach vertrieben. Darunter waren auch Mitglieder der Armenisch-Evangelischen Gemeinde in Stepanakert. Am 1. Oktober hielten sie in ihrer Kirche den letzten Gottesdienst.

Pfarrer Hovhannes Hovsepyan: „Es gibt keine Hoffnung, dass die Menschen zurückkehren können. Keiner kann sich vorstellen, unter dem aserbaidschanischen Regime zu leben. Ich gehe davon aus, dass viele Armenien verlassen werden, wenn sie keine Arbeit finden und ihre Familien nicht ernähren können. Wir machen im Moment eine sehr schwierige Situation durch.“

Die meisten Geflüchteten befinden sich aktuell in Armenien. Das Land ist mit der Versorgung der Mensch en überfordert, die humanitäre Situation ist prekär bis katastrophal, die weiteren Entwicklungen sind ungewiss.

Die Exekutivkomitee des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), der vom 8. – 14. November in Nigeria tagte, mahnte in einer Erklärung, die armenische Volk und die armenischen Kirchen benötigten dringend eine „großzügige Antwort der internationalen Staatengemeinschaft auf die humanitären Bedürfnisse der Flüchtlinge aus Bergkarabach, insbesondere die humanitären Bedürfnisse von vulnerablen Frauen, Kindern, alten Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie all jener, die keinen Zugang zu anderen Formen von Unterstützung haben.“ Jerry Pillay, GEneralsekretär der ÖRK, betonte in seinem Bericht zudem: „Die zukünftige Sicherheit und Souveränität von Armenien – der ältesten christlichen Nation – und des historischen christlichen Erbes dieses Lands sind weiterhin gefährdet.“ https://www.oikoumene.org/resources/documents/statement-on-the-consequences-of-the-conflict-in-nagorno-karabakh

In einem Brief an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bitten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, die Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Annette Kurschus, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron, im Namen der christlichen Kirchen in Deutschland um den Einsatz der Bundesregierung zum Schutz der Menschenrechte in Berg-Karabach und Armenien und um Sicherung der Außengrenzen Armeniens: „Ohne Einschreiten der internationalen Staatengemeinschaft sind in Berg-Karabach verbliebene ethnische Armenier der Willkür der aserbaidschanischen Regierung und des Militärs ausgesetzt.“ https://www.ekd.de/kirchen-bitten-bundesaussenministerin-baerbock-um-einsatz-81333.htm

Die EKD hat eine Infoseite mit Informationen über Arzach (armenisch: Berg-Karabach) und Armenien zusammengestellt. Ein Materialheft zum Sonntag Reminiszere am 25. Februar 2024 wird im Januar 2024 erscheinen.

https://www.ekd.de/reminiszere-2024-fuerbitte-fuer-bedraengte-und-verfolgte-81046.htm

Das GAW unterstützt die Evangelische Kirche in Armenien bei der Versorgung von Flüchtlingen aus Arzach

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