Deutschland: Gustav-Adolf-Gedenken

Der Gustav-Adolf-Gedenktag in Lützen fiel am 6. November 2020 kleiner aus als üblich. An der Gedenkstätte fanden eine kurze Andacht und Kranzniederlegung statt, an der sich die Organisatoren des Gedenktags – die Stadt Lützen, die Kirchengemeinde, verschiedene Einrichtungen, das Gustav-Adolf-Werk – sowie die Botschaft Schwedens und einige Privatpersonen beteiligten. Das Rahmenprogramm mit Gottesdienst in der Kirche von Meuchen, mit dem Empfang der Stadt und weiteren Veranstaltungen entfiel aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen.

Der Gedenktag erinnert an den 6. November 1632, als in einer Schlacht bei Lützen über zehntausend Menschen ihr Leben gelassen haben. Unter ihnen war auch Gustav II. Adolf, der damalige schwedische König. Den zweihundertsten Todestag Gustav Adolfs, den 6. November 1832, nahm man zum Anlass, das Gustav-Adolf-Werk zu gründen.

In seiner Andacht an der Gedenkstätte betonte der Generalsekretär des GAW Enno Haaks, dass es heutzutage schwer sei, die Tatsache auszuhalten und auszusprechen, dass der evangelische Glaube nur durch Eingreifen eines Kriegsherrn – des Königs Gustav II. Adolf –, durch Gewaltanwendung und durch Unheil für Viele im Zentraleuropa überleben konnte: „Und schwer auszuhalten ist es, dass erst dadurch Menschen mühsam lernten, dass Glaube nicht einfältig, sondern vielfältig ist. Und dass man darum ringen muss – dass man sich aktiv für Glaubens- und Religionsfreiheit als Herzstück der Menschenrechte einsetzen muss.“

Es wäre allerdings unredlich, den schwedischen König nur als Kriegsherren und Machtpolitiker zu sehen und ihm den Ernst des Glaubens und die Aufrichtigkeit seiner Glaubensmotive streitig zu machen. „Den Kriegsherrn und den Verteidiger seines Glaubens zusammen zu sehen: das ist die  – keineswegs einfache – Aufgabe, vor die uns die Erinnerung an Gustav Adolf stellt“, so Haaks.

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