Deutschland: Delegation aus Kuba besucht GAW-Zentrale

Austausch mit Vertretern der neuen GAW-Partnerkirche

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Pfarrerin Izett Samá und Pfarrer Franzisco Morrero Pfarrerin Izett Samá und Pfarrer Franzisco Morrero von der Presbyterianisch-Reformierten Kirche in Kuba haben als Geschenk für ihre Kirche spanischsprachige Herrnhuter Losungen erhalten. Foto: Pauska

 

Am 3. September 2014 besuchten zwei Vertreter der Presbyterianisch-Reformierten Kirche in Kuba die Zentrale des Gustav-Adolf-Werks in Leipzig. Pfarrerin Izett Samá, Vizemoderatorin der Kirche, und Pfarrer Franzisco Morrero, Synodenpräsident und Dekan des Evangelischen Theologischen Seminars in Matanzas, berichteten über die Situation ihrer Kirche und informierten sich über die Diasporaarbeit des GAW. Die Presbyterianisch-Reformierte Kirche in Kuba wurde erst 2013 als eine Partnerkirche des GAW anerkannt. Nach drei Jahren soll die Partnerschaft evaluiert werden. Das GAW hat bisher in Kuba bei der Renovierung bzw. beim Bau der Kirchen in Taguasco und Jagüey Grande geholfen.

Die Presbyterianisch-Reformierte Kirche in Kuba zählt rund 15 000 Gemeindeglieder in 50 Gemeinden und Missionsgemeinden, die von 23 Pfarrerinnen und Pfarrer betreut werden. Nicht zuletzt durch Auswanderung ist die Zahl der Seelsorger zu gering, um lückenlose pastorale Versorgung zu gewährleisten. Wie die gesamte Gesellschaft leidet auch die presbyterianische Kirche unter Überalterung. Die wirtschaftliche Abwärtsspirale und zwei parallele Währungen im Land erschweren den Ausbau der dringend notwendigen diakonischen Arbeit.

Die ersten presbyterianischen Gemeinden in Kuba entstanden Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts durch Missionare aus dem eigenen Land und aus den Südstaaten der USA. 1917 schlossen sich die Gemeinden zu einer gemeinsamen Synode zusammen, die bis in die 1960er Jahre Teil der Presbyterianischen Kirche in den USA war. Die kubanische Revolution unter Führung von Fidel Castro führte 1961 zur Verstaatlichung der kirchlichen Gebäude und Schulen. In den folgenden Jahren verlor die presbyterianische Kirche rund die Hälfte ihrer Pfarrer und Gemeindeglieder. 1967 wurde schließlich die selbstständige Presbyterianisch-Reformierte Kirche in Kuba gegründet. Eine vorsichtige Lockerung der Repressionen gegen die Kirchen begann in den 1980er Jahren, zahlreiche Einschränkungen galten jedoch weiter. In den 1990er Jahren geriet Kuba aufgrund der Auflösung der Sowjetunion in eine schwere Krise. 1991 hob die Kommunistische Partei Kubas das Verbot der Parteimitgliedschaft für Christen auf. Seit einer Verfassungsänderung 1992 gilt Kuba nicht mehr als ein atheistischer, sondern ein laizistischer Staat.

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