Chile: Lutherische Bischöfin wurde Seelsorgerin des Präsidentenpalasts

Izani Bruch, Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (Iglesia Evangélica Luterana en Chile – IELCH), wurde am 21. April 2022 zur evangelischen Seelsorgerin des chilenischen Präsidentenpalasts La Moneda ernannt. Die Ernennung wurde vom Generalsekretär der Präsidentschaft, Giorgio Jackson, im Namen von Präsident Gabriel Boric Font vorgenommen. Als Seelsorgerin im „Palacio de la Moneda“ wird Bruch für die seelsorgerliche Begleitung der evangelischen Palastangestellten und für die Durchführung von Gottesdiensten zuständig sein. „Wir werden uns bemühen, eine offene Seelsorge zu schaffen, die die Vielfalt unserer evangelischen Welt berücksichtigt, und wir werden versuchen, ein Bindeglied zwischen der Regierung und unseren evangelischen Kirchen in Chile zu sein“, sagte sie.

Seit 1999 garantiert ein Gesetz die rechtliche Gleichstellung aller in Chile registrierten Kirchen und Religionen. Im Zuge der Umsetzung dieses Gesetzes hat die Regierung auch die Einsetzung sowohl eines römisch-katholischen als auch eines evangelischen Seelsorgers im Palast festgelegt. Von den 16 Millionen Einwohnern Chiles gehören laut der Volkszählung 2017 etwa 17 % verschiedenen evangelischen Denominationen an.

Izani Bruch ist Deutsch-Brasilianerin. In Chile arbeitete sie zuerst als Vikarin, wurde 2002 Pfarrerin und 2019 Bischöfin. Seit 2013 ist sie Pfarrerin der Gemeinde Buen Samaritano (Barmherziger Samariter) in Peñalolén, Santiago. Sie beteiligt sich aktiv an der ökumenischen Bewegung und an verschiedenen zivilgesellschaftlichen Netzwerken, die sich für die Menschenrechte einsetzen. Bruch ist die zweite lutherische Pfarrerin, die zur Kaplanin von La Moneda ernannt wurde. 2014 war Gloria Rojas Vargas mit diesem Amt beauftragt worden.

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