Brasilien: 200 Jahre Präsenz des Luthertums
In der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB) steht dieses Jahr 2024 ganz im Zeichen des 200-jährigen Bestehens der Kirche.
Die Geschichte der Kirche ist eng verbunden mit der deutschen Einwanderung. Im Mai 1824 kamen die ersten Kolonisten nach Nova Friburgo, Rio de Janeiro. Vom 3.-5. Mai diesen Jahres hat die EKLBB daran erinnert. Im selben Jahr, im Juli 1824, kam eine weitere große Gruppe von Europäern in den Süden Brasiliens, nach São Leopoldo, Am 25. Juli wird an dieses Ereignis erinnert.
„Seit 1824 haben sich die lutherischen Bekennenden Gemeinschaften vervielfacht und sind im Glauben und im Zeugnis von Gottes Liebe gewachsen,“ schreibt Kirchenpräsidentin Sílvia Genz. „Die Einwanderer kamen auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in Würde und Gerechtigkeit nach Brasilien. Inmitten zahlloser Schwierigkeiten nährte der Glaube an den dreieinigen Gott ihre Hoffnung, stärkte ihre Widerstandskraft und weckte Herzen und Verstand für einen Glauben, der auf Gnade gründet. Wir haben diese Geschichte des Glaubens und des Lebens geerbt und tragen dieses Erbe weiter,“ so Genz. Die Anfänge waren nicht leicht. Dier pastorale Versorgung in den ersten Jahren war dürftig. „Not und Verwilderung sind die Folge,“ schreibt M. Begrich zu der Anfangszeit. Das ändert sich bald. Gemeinden entwickeln sich. Für die Zeit bis 1842 werden in der Kolonie Sao Leopoldo von sieben Kirchen berichtet.
Die Herausforderungen sind auch heute groß im 200. Jahr der Existenz der lutherischen Kirche in Brasilien. Das betont Kirchenpräsidentin Sílvia Genz, wenn sie im Monat Juli 2024 zur biblische Losung schreibt:
"Folgt nicht der Mehrheit, wenn sie Unrecht tut, und legt kein falsches Zeugnis ab, um der Mehrheit zu helfen, das Recht zu verdrehen" (Exodus 23,2). In unserem digitalen Zeitalter mit den sozialen Medien ist zwar eine schnelle Kommunikation möglich. Jedoch werden Nachrichten oft verzerrt. Die Manipulation von Informationen kann auf zweifelhafte Wege führen und die Interessen von Menschen und Gruppen legitimieren, auch im Bereich der Religion. Die Verzerrung der Wahrheit kann zerstörerisch sein und großes Leid verursachen. Als christliche Menschen und Gemeinschaften sind wir aufgerufen, auf dem Fundament der Wahrheit, der Ehrlichkeit und der Gerechtigkeit zu leben, die die Grundpfeiler für das Zeugnis des Evangeliums sind.“
In den 18 Synoden der EKLBB wird das zweihundertjährige Bestehen der Kirche in diesem Jahr gefeiert. Genz betont: „Wir sind eine lebendige Kirche, die zu Frieden und Gerechtigkeit aufruft. In der EKLBB soll Raum sein zur Stärkung des Glaubens, der Gemeinschaft und der Inspiration im Kampf um Würde und ein erfülltes Leben für alle Menschen. Wir danken Gott für die lutherische Präsenz in Brasilien in den letzten 200 Jahren. Wir bitten Gott, weiterhin mit uns zu sein und unsere Erfahrung und unser Zeugnis als 'Kirche Jesu Christi in Brasilien' zu stärken.“