GAW-Tag in Kurhessen-Waldeck am 13. Mai 2012
„Ich will Anwalt der Schwachen sein, für Minderheiten eintreten und Glaubensfreiheit schützen.“ Dieses, dem schwedischen Königs Gustav II. Adolf zugeschriebene Glaubenswort, mit dem Pfarrer Dr. habil. Thomas Benner seine Predigt einleitete, hat sich am Sonntag Rogate - 13. Mai - wie ein roter Faden durch die Veranstaltung gezogen. Begonnen mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche Kassel-Kirchditmold und fortgesetzt mit einem Beisammensein im Gemeindehaus der Petrus-Kirchengemeinde sind Facetten des weltweiten evangelischen Hilfswerkes zum Tragen gekommen.
Wie wichtig es ist, für Glaubensgeschwister einzutreten, dafür haben die ausgeschiedenen Mitglieder im Vorstand der Hauptgruppe des Gustav - Adolf-Werkes Kurhessen-Waldeck ein beredtes Beispiel gegeben. Mit herzlichen Dankesworten an Pfrn i.R. Dorothea Gertig, Pfr i.R. Eckhart Gebauer und Vizepräsident Dr. Volker Knöppel würdigte die Vorsitzende Pfrn Doris Krause das jahrelange Engagement der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder für das Gustav-Adolf-Werk. Dass dieses Engagement weiter getragen wird, dafür wollen sich die neuen Vorstandsmitglieder mit ihren jeweiligen Gaben einsetzen. Welch reicher Schatz hier vorhanden ist, das ließ Pröpstin Katrin Wienold-Hocke (Kassel) der versammelten Gemeinde vor Augen treten. In der gebotenen Kürze wurden Dr.habil. Thomas Benner, Pfr Hansjörg Haag, Frau Sabine Hertrampf, Konrektorin i.R. Ulrike Kany, Pfrn Doris Krause, Pfrn Ivona Linhart, OLKR Prof. Dr. Wilhelm Richebächer und Herr Dirk Schwalm vorgestellt. Sie alle bringen ein Herz für die Arbeit des GAW mit. Gute Wünsche und den Segen Gottes sprach Pröpstin Wienold-Hocke dem neuen Vorstand zu. Musikalisch wunderbar bereichert wurde der Gottesdienst durch das Mitwirken der Kantorei Kirchditmold unter der Leitung von KMD Michael Gerisch.
Eine Klammer zwischen Einführung und Podium, zwischen dem Gustav-Adolf-Werk und dem Sonntag Rogate bildete die Predigt von Pfr Dr.habil. Benner. Die einzelnen Bitten des Vaterunser-Gebetes wurden in Beziehung zum Anliegen des Hilfswerkes in geschichtlichen und aktuellen Bezügen gesetzt.
Wie es sich anfühlt, evangelischen Glauben in einer Minderheitssituation zu leben, davon haben Gäste aus der Diaspora berichtet: Pfarrerehepaar Dr. Nelson Kilpp und Sonia Gomes Mota aus Brasilien (derzeit in Kassel) und zwei Stipendiatinnen aus Leipzig: Alzbeta Matejkova (Tschechien) und Blazka Riosa (Slowenien). Aus ganz verschiedenen kirchlichen Strukturen kommend, verbindet sie dieselbe Erfahrung, in der Diaspora evangelischen Glauben zu praktizieren.
Auf die Frage, wie die Gäste hier in Deutschland 'Kirche' erleben, gab es interessanten Wahrnehmungen. So wurde beispielsweise das große diakonische Engagement hervorgehoben oder der schnelle Zugang zu Informationen. Ganz unterschiedliche Erfahrungen bringen die Gäste in Bezug auf das GAW mit: Pfr Dr. Nelson Kilpp konnte als erster Pfarrer eine vom GAW finanzierte Pfarrwohnung beziehen; Pfrin Sonia Gomes Mota hat durch ihre Heirat das Hilfswerk kennengelernt; Blazka Riosa wurde durch eine Professorin auf das Stipendium des GAW aufmerksam gemacht; Alzbeta Matejkova hat in ihrer Heimat konkrete Hilfe durch das GAW kennengelernt. Sie alle wünschen sich, bestehende Kontakte zum GAW zu festigen, in ihren Heimatkirchen das GAW weiter bekannt zu machen und im Austausch mit den Glaubensgeschwistern zu bleiben.
Dass der GAW-Tag in der Petrus-Kirchengemeinde offen und herzlich aufgenommen wurde, war eine besondere Freude, wofür sich der Vorstand herzlich bedankt. Als Ehre empfindet es die Hauptgruppe, dass Herr Michael Spatzker von der Hauptgruppe Hannover und Pfarrer Max Kessler, Geschäftsführer des GAW Thüringen, den Weg nach Kassel gefunden haben, um die Verbundenheit mit Kurhessen-Waldeck zu manifestieren.
Ulrike Kany
Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit
GAW Kurhessen-Waldeck
Fotos unten: Kany
Foto oben: Leonhäuser
