Delegiertenversammlung des Gustav-Adolf-Werks in Goslar

Pfarrerin Elisa Schneider, Präsident Dr. Martin Dutzmann

Die Delegiertenversammlung des Gustav-Adolf-Werks e. V. Diasporawerk der EKD (GAW) fand vom 18. bis 20. September 2022 in Goslar statt. 42 stimmberechtigte Delegierte aus allen Landeskirchen der EKD beschlossen den Projektkatalog 2023, mit einem Umfang von 119 Projekten und insgesamt 1,9 Millionen Euro. Zur neuen Beisitzerin für den Vorstand wurde Pfarrerin Elisa Schneider aus dem GAW Kurhessen-Waldeck gewählt.

Die Delegierten erörterten die intensive Unterstützung des GAW für die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche und die Reformierte Kirche in Transkarpatien in der Ukraine seit dem russischen Überfall auf das Land am 24. Februar 2022. Das GAW hat die beiden Partnerkirchen sowie protestantische Kirchen in umliegenden Ländern, die Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen, beherbergt und begleitet haben seitdem mit insgesamt 450.818 Euro unterstützt. Die Spenden und Kollekten dafür kamen nicht nur aus Deutschland, sondern auch von Partnerkirchen des GAW, z. B. aus Frankreich, Spanien und Brasilien. Dr. Martin Dutzmann, der Präsident des GAW, resümierte dazu: „Die von evangelischen Kirchen in Deutschland, Europa und Lateinamerika getragene Hilfe für die Ukraine zeigt: Das Gustav-Adolf-Werk wird von einem deutschen Hilfswerk zu einer internationalen Gemeinschaft evangelischer Kirchen.“

Die Delegiertenversammlung bekräftigte den Wunsch diese Hilfe fortzusetzen. Das aktuelle Sammlungsziel ist es, der Reformierten Kirche in Transkarpatien noch in diesem Jahr einen Traktor zu kaufen, der für die Ernährungssicherheit in dieser ländlichen Gegend enorm wichtig ist (siehe https://www.gustav-adolf-werk.de/projekt-des-monats-detail/ukraine-ein-traktor-dringend-gebraucht.html). Aufgrund von Flucht oder Militärdienst können zahlreiche Landwirte ihre Felder nämlich nicht mehr bestellen.

Sehr informativ und bewegend waren die Berichte der Gäste aus Polen, Litauen, Griechenland und Kuba. Wanda Falk, Generaldirektorin der Diakonie der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, Diakoniepfarrer Mindaugas Kairys aus Litauen, Pfarrer Meletis Meletiadis (der frühere Moderator der Griechisch-Evangelischen Kirche) aus Griechenland berichteten von der Arbeit und den Herausforderungen mit ukrainischen Geflüchteten in ihren jeweiligen Gemeinden. Pfarrerin Liudmila Hernández der Presbyterianischen Kirche auf Kuba, derzeit ökumenische Mitarbeiterin des Berliner Missionswerks, berichtete von der schwierigen Situation in Kuba, welche sich durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine noch weiter zugespitzt hat.

Zum ersten Mal waren auf einer Delegiertenversammlung des GAW auch Jugenddelegierte dabei. Als solche haben Tobias Maurer und Hannah Mautner am letzten Tag von ihren Eindrücken berichtet und Vorschläge gemacht, wie das GAW junge Menschen besser ansprechen könnte. „Wir haben eine tolle Gemeinschaft erlebt“, sagte die Jugenddelegierte Hannah Mautner.

Gastgeberinnen der Delegiertenversammlung des GAW waren die Evangelisch-lutherische Landeskirche Braunschweig und die GAW-Hauptgruppe Braunschweig. Die Diasporaarbeit hat dort eine lange Tradition. Bereits 1844, 1869 und 1924 fanden die Jahresversammlungen des gesamten GAW in Braunschweig statt. 2017 wurde die regionale Hauptgruppe des GAW nach einer mehrjährigen Unterbrechung neu gegründet. Geleitet wird sie von Pröpstin Martina Helmer-Pham Xuan aus Königslutter.

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