
Hilfe für den Libanon
Noch immer steckt der Libanon in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Sowohl die heftige Explosion 2021 im Hafen von Beirut und die Coronakrise haben den Verfall des Landes beschleunigt. Das libanesische Pfund befindet sich im freien Fall. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt nach Angaben der UNO unter der Armutsgrenze. Die evangelische Kirche will notleidende Familien in ihrem Gemeinden mit Lebensmittelmarken unterstützen und bittet um Spenden.
Hilfe syrische Flüchtlinge im Libanon
Im März 2011 begann der Krieg in Syrien. Er hat weit über 600 000 Todesopfer gefordert. Über 13 Millionen Syrerinnen und Syrer flüchteten im eigenen Land oder ins Ausland. Schätzungsweise 1,5 Millionen leben inszwischen unter erbärmlichsten Umständen im Libanon. Die Coronapandemie hat das Leid zusätzlich erhöht. Die Evangelische Kirche will den syrischen Flüchtlingen im Libanon helfen, zu überleben. Die Geflüchteten sollen unterstützt werden mit Benzin, Lebensmitteln, Wasser, Hygineartikeln und Mietbeihilfen.
Die Evangelische Kirche in Syrien und im Libanon
Die (National Evangelical Synod in Syria and Lebanon – NESSL:
6 304 Gemeindeglieder, 19 Gemeinden im Libanon, und 10 136 Gemeindeglieder, 18 Gemeinden in Syrien, 25 Pfarrer und vier Pfarrerinnen. Die Protestantische Kirche betreibt elf Schulen in Syrien und im Libanon mit 12 000 Schülerinnen und Schülern und hat in den vergangenen Jahren vier weitere Schulen im Libanon für syrische Flüchtlingskinder eröffnet. Sie betreibt je ein Altersheim in Syrien und im Libanon, zwei Kliniken für sozial Schwache im Libanon und eine in Aleppo in Syrien.
Religionen im Libanon
Es gibt im Libanon 18 anerkannte Religionsgemeinschaften. Die größten sind maronitische Christen, schiitische Muslime und sunnitische Muslime. Im Jahr 1956 wurde der Anteil der Christen im Libanon mit 54 % der Bevölkerung angeben. Man schätzt, dass der Anteil der Christen an der Bevölkerung auf ca. 39 % zurückgegangen ist und der Anteil der Muslime heute ca. 59 % beträgt. Die Christen im Libanon lassen sich in vier große Gemeinschaften einteilen: orthodoxe Kirchen, altorientalische Kirchen, katholische Kirchen und evangelische Kirchen.
Christen in der Politik
Die 128 Sitze im Parlament sind entsprechend dem Abkommen von Taif (1989) nach dem Grundsatz der konfessionellen Parität aufgeteilt. Die meisten Sitze (34) sind maronitischen Christen vorbehalten, es folgen Schiiten und Sunniten mit je 27 Sitzen und griechisch-orthodoxe Christen mit 14 Sitzen. Drusen und rum-melkitische Katholiken können je acht Sitze beanspruchen, orthodoxe Armenier fünf, Alawiten zwei und armenische Katholiken, Protestanten und Minderheiten je einen. Auch die höchsten Ämter im Land sind Mitgliedern bestimmter Religionen vorbehalten. So muss das Staatsoberhaupt ein maronitischer Christ sein, der Parlamentspräsident ein Schiit, der Regierungschef ein Sunnit und der Oberbefehlshaber der Armee ein maronitischer Christ. Die innenpolitische Lage ist aufgrund des Konfessionalismus sehr komplex und wenig stabil.