Paraguay: Gesetz gegen Femizide

Paraguay hat als letztes Land in Lateinamerika ein Gesetz erlassen, um Morde an Frauen und die häusliche Gewalt zu bekämpfen. Laut dem Frauenministerium gab es im letzten Jahr 49 sog. Femizide, und es wurden fast 13 500 Fälle häuslicher Gewalt gemeldet. Die Zahl der Femizide hat sich in nur drei Jahren verdoppelt: 2015 waren es 26 Frauenmorde, im Jahr 2016 schon 36. Der Handlungsbedarf ist offensichtlich. Das Gesetz sieht Maßnahmen vor, um Opfer häuslicher Gewalt zu schützen, ihnen Hilfe anzubieten und besonders schwangere Frauen, die bedroht sind, besser zu schützen.

„Das große Problem der Gewalt gegen Frauen in Paraguay ist, dass es als absolut normal angesehen wird. Es beginnt mit der Sprache und mit den zugewiesenen Rollen“, sagt Pastor Christian Stephan, der seit vielen Jahren in verschiedenen Gemeinden der Evangelischen Kirche am La Plata in Paraguay gearbeitet hat und ab April für die Gemeinde von Asuncion zuständig ist.

Ähnlich sieht es Pastorin Mariela Bohl von der Evangelischen Kirche am La Plata: „Es geht in unserer Gesellschaft darum, dass Frauen und Männern die gleichen Rechte und die gleiche Würde zuerkannt wird. Als Kirche dürfen wir nicht schweigen. Wir müssen aufklären und Bildungsangebote machen. Das Gesetz geht in die richtige Richtung, um geschlechtsspezifische Gewalt abzubauen.“

(LWI)

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