Österreich: Enttäuschung über die neue Karfreitagsregelung

Die Ankündigung der Regierungsparteien in Österreich, den Karfreitag künftig als „halben Feiertag“ für alle einzuführen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ab 14 Uhr freizugeben, stoßt bei der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich auf Ablehnung.

Eine Neuregelung war notwendig geworden, nachdem der Europäische Gerichtshof am 22. Januar 2019 geurteilt hatte, dass ein arbeitsfreier Feiertag am Karfreitag nur für evangelische, methodistische und altkatholische Gläubige eine Diskriminierung aufgrund der Religion darstelle.

Der Bischof der Evangelischen Kirche A.B., Michael Bünker, erinnerte in einer Stellungnahme gegenüber dem Evangelischen Pressedienst an das öffentliche Versprechen von Minister Gernot Blümel, dass bei der neuen Regelung keinem etwas genommen werden soll. Nach der wochenlangen Diskussion sei jedoch eine Lösung vorgeschlagen worden, womit „uns ein halber Feiertag genommen wird, an dem viele Evangelische auch am Vormittag den Gottesdienst besuchen“, so Bünker. Er kritisierte, dass der aktuelle Vorschlag zudem keine Lösung für Feste anderer Religionsgemeinschaften wie der jüdische Jom Kippur oder das muslimische Opferfest biete.

Auch der Generalsekretär der Katholischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, betonte gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur Kathpress: „Evangelische Christen werden durch diese Regelung etwas Wichtiges verlieren. Das ist durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs keineswegs gefordert. Vielmehr fordert der EuGH bloß eine diskriminierungsfreie Regelung ein und regt an, den gesamten Tag für alle zum Feiertag zu machen.“

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