Österreich: Brennen für den Glauben - Reformationsausstellung in Wien

files/gaw/bilder/Nachrichten/2017 - Januar-Juni/Startbild_Brennen_fuer_den_Glauben__Wien_nach_Luther.jpgZum 500-Jahr-Jubiläum der Reformation erinnert das Wien Museum mit einer Ausstellung vom 16. Februar bis zum 14. Mai 2017 daran, dass selbst Wien für einige Jahrzehnte eine mehrheitlich protestantische Stadt wurde. "Das ist ein relativ unbekanntes Kapitel der Wiener Stadtgescichte," erläutert der evangelische Professor Rudolf Leeb, der als Kurator diese Ausstellung begleitet. Bis zu 70 Prozent der damaligen Bevölkerung haben sich dem evangelischen Glauben angeschlossen, was von den regierenden Habsburgern teils rigoros bekämpft wurde. Diese religiöse wie politische Spannung beleuchtet die Schau mittels zahlreicher Originaldokumente.

Auch in den Zeiten der triumphierenden Gegenreformation lebte die Reformation in Wien  weiter: als Geheimprotestantismus und in den Kapellen ausländischer Gesandtschaften. Schlusspunkt der Ausstellung bildet das Toleranzpatent Josephs II. aus dem Jahr 1781, das den Lutheranern und Calvinisten mit einigen Einschränkungen die freie Religionsausübung zugestand.

Mit drei herausragenden Originaldokumenten – den gedruckten Thesen Luthers von 1517, dem Augsburger Bekenntnis von 1530 und dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 – richtet die Ausstellung den Blick auch über Wien hinaus.

Bischof Michael Bünker sprach bei der Ausstellungseröffnung von einem „besonderen Meilenstein“ im Jahr des Reformationsjubiläums. Die Ausstellung biete nicht nur einzigartige Exponate, sondern zeige auch, dass die Reformation in Wien eine europäische Dimension erlangte.

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