Italien: Freudenfeuer in Erinnerung an 850 Jahre Waldenserbewegung

850 Jahre wird die Waldenserbewegung in diesem Jahr alt. Die zu Ende des 12. Jahrhunderts in Lyon entstandene Glaubensbewegung verbreitete sich im Mittelalter über ganz Europa hinweg. Zur Reformation übergetreten und brutal verfolgt, konnte sie nur in den Alpentälern des italienischen Piemonts standhalten. Heute ist die auf ihre bewegte und tragische Geschichte stolze Waldenserkirche in den bedeutendsten Städten Italiens, in Uruguay und Argentinien präsent.

Erst seit 1848 genießen Waldenser in Piemont Bürgerrechte, in ganz Italien seit 1870. In Erinnerung an den 17. Februar 1848 feiern die Waldenser in den piemontesischen Waldensertälern jedes Jahr das Ende ihrer Rechtlosigkeit und entzünden große Freudenfeuer. Bei Festumzügen tragen die Frauen die alten Trachten aus dem 19. Jahrhundert.

In diesem Jahr werden im Rahmen der Feierlichkeiten 850 Jahre Waldenserbewegung in allen Waldensergemeinden in ganz Italien Freudenfeuer entzündet und es finden Festumzüge statt.

Am 16. Februar 2024 wird das Jubiläumsjahr vor dem Synodengebäude in Torre Pellice die zentrale Gedenkfeier mit der Moderatorin der Tavola Valdese, Alessandra Trotta, sowie mit Leitungspersonen von Religionsgemeinschaften und der Zivilgesellschaft der Region eröffnet.

"Wir freuen uns sehr, diese festliche Veranstaltung zu erleben, die eine Tradition aufgreift, die in den piemontesischen Waldensertälern fest verwurzelt ist", sagt William Jourdan, Mitglied der Tavola Valdese. Es ginge bei den Feierlichkeiten darum, auf den unschätzbaren Wert der Freiheit der Glaubens- und der Religionsausübung zu verweisen. Diese zählen zum Kern der Menschenrechte. „Das Feuer, das die Nacht erhellt, ist zudem ein Zeichen der Erinnerung und der Dankbarkeit, dass die Waldenserkirche als Ganzes weiterhin lebendig bleibt".

Mehr: https://www.chiesavaldese.org/

Zurück