Deutschland/Russland: Erzbischof em. Edmund Ratz verstorben

Am 31. August 2017 starb in Ansbach nach langer Krankheit Edmund Ratz, langjähriger lutherischer Bischof und Erzbischof in der Ukraine und in Russland.

Edmund Ratz wurde 1933 in Zeitlofs in Bayern geboren. Er studierte Jura und Theologie in Erlangen, Heidelberg, Göttingen und in Neuendettelsau sowie in Oberlin (USA). 1960-65 arbeitete er als Pfarrer in Bayern, 1965-69 als Auslandspfarrer in Bristol in Großbritannien. 1969-77 leitete er den Lutherischen Rat von Großbritannien in London.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er vier Jahre als Ökumenereferent der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und wechselte 1982 zum Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes, wo er bis 1998 in Stuttgart als Geschäftsführer des Ausschusses für Kirchliche Zusammenarbeit und Weltdienst arbeitete.

Im Jahr 1999 wurde Edmund Ratz Bischöflicher Visitator, im Jahr 2000 der Bischof der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukraine (DELKU). Von 2005 bis 2009 war er als Nachfolger von Georg Kretschmar Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland, der Ukraine, in Kasachstan und Mittelasien (ELKRAS) mit Amtssitz in Sankt Petersburg. Im September 2007 übernahm Ratz zusätzlich das Amt des Bischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Am 30. Mai 2010 wurde Edmund Ratz in St. Petersburg aus allen seinen Ämtern verabschiedet, blieb aber weiterhin, auch in der Leitung des Andeaskreises, der lutherischen Kirche in Russland verbunden. „Erzbischof Ratz wird uns in Erinnerung bleiben als Pfarrer und Theologe, und als ein großherziger Mensch, aufmerksam für Bedürfnisse seiner Mitmenschen und bereit, mit Wort und Tat zu helfen“, schreibt die Leitung der ELKRAS in ihrem Nachruf.

Die Beerdigung findet am 9. September 2017 in Neuendettelsau statt.

Foto: ELKRAS

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