Brasilien: Martin-Luther-Kirche in São Paulo zerstört

In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai stürzte in der brasilianischen Millionenmetropole São Paulo ein brennendes Hochhaus ein. Das ehemalige Bürogebäude hatte 26 Stockwerke. Die unteren Etagen wurden illegal von Obdachlosen bewohnt. Mindestens eine Person soll ums Leben gekommen sein, es gibt unterschiedliche Angaben zur Anzahl von Vermissten.

Durch den Einsturz des Hochhauses wurde die direkt benachbarte Martin-Luther-Kirche größtenteils zerstört. Die dem Hochhaus zugewandte Seitenwand ist vollständig zusammengebrochen, das Dach des Kirchenschiffes existiert nicht mehr. Die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses (EKLBB) ist tief bestürzt. „An diesem 1. Mai haben sich zwei Tragödien vermischt: die Tragödie der Obdachlosen, und die Tragödie der Gemeinschaft, die für sie die Nächste war“, schreibt die EKLBB auf ihrer Internetseite. Die Gemeinde der Martin-Luther-Kirche arbeitete gezielt mit den Obdachlosen im Hochhaus und hatte in den letzten Jahren zudem das Kirchengebäude renoviert.

Die im Jahr 1908 von deutschen Einwanderern gebaute Martin-Luther-Kirche war die erste evangelisch-lutherische Kirche in São Paulo. Sie war die „Mutterkirche“ für viele Initiativen, die heute einen festen Platz im Leben der EKLBB haben und beteiligte sich aktiv an der Gründung der heutigen EKLBB.

Das GAW steht mit der Kirchenleitung der EKLBB in engem Kontakt wegen etwaiger Hilfen.

http://www.luteranos.com.br/textos/nao-quebrara-a-cana-rachada-nao-apagara-o-pavio-vacilante-isaias-42-3

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